Karriere mit Kind: Dank einer Umschulung Job und Familie vereinbaren

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Teilweise schon während, vielfach erst nach der Elternzeit stellt sich die Frage, wie es jetzt beruflich weitergehen soll. Lassen sich Kind und Karriere miteinander vereinbaren oder ist die Umschulung nicht die bessere Entscheidung?

Mit Kind Karriere machen: Mit der Umschulung in Richtung Traumjob

Längst trifft es nicht mehr nur die Mütter, auch die Väter entscheiden sich mehr und mehr: Kind oder Karriere? Beides scheint extrem schwierig miteinander zu vereinbaren sein, zumal sich die Zeiten geändert haben. Heutige junge Eltern wollen so viel wie möglich von ihren Kindern mitbekommen.

Sie wollen Zeit für die Kleinen haben, sie aufwachsen sehen und nicht nur morgens in die Kita geben und abends ins Bett bringen. Gleichzeitig stellen aber viele Jobs hohe Anforderungen, die sich kaum mit dem Zeitaufwand, der sich durch die Betreuung eines Kindes ergibt, vereinbaren lassen. Nun werden Umschulungsberufe mit Zukunft gesucht, in denen genau das möglich ist.


Diese Berufe sind für eine Umschulung von Eltern bestens geeignet

Um mit einer Umschulung Kind und Karriere vereinbaren zu können, kommt es auf die passende Jobwahl an. Wohl kaum jemand wird sich für eine Umschulung in einen Beruf entscheiden, der mit einem üblichen 10-Stunden-Arbeitstag einhergeht. Doch es gibt inzwischen viele Jobs, in denen das Arbeiten zumindest teilweise von zu Hause aus möglich ist oder die gar gänzlich im Home Office zu erledigen sind. Andere wiederum sind bedingt durch einen toleranten Arbeitgeber für Eltern perfekt.

Feierabend ist, wenn die Arbeit erledigt ist! Das kann zwar manchmal Überstunden bedeuten, doch oft können diese dann auch zu Hause abgeleistet werden, weil das betreffende Projekt eben nicht im Büro vor Ort bearbeitet werden muss. An anderen Tagen ist dafür zeitiger Feierabend, weil eben alles geschafft wurde.

Wer sich nun für eine Umschulung interessiert, sollte zuerst einmal genau wissen, wo die eigenen Interessen liegen. Immerhin bringt es gar nichts, sich das Fachwissen für einen anderen Job anzueignen, in dem mangels Interesse schon bald Frust herrschen wird. Außerdem sollte es ein Job sein, der wirklich zukunftsträchtig ist.

Besonders gefragt sind derzeit diese Berufe, die im Rahmen einer Umschulung erlernt werden können:

  • Fachinformatiker/-in für Anwendungsentwicklung oder Systemintegration
  • Kaufmann/-frau für Spedition und Logistik (IHK)
  • Personaldienstleistungskaufmann/-frau (IHK)
  • Industriekaufmann/-frau (IHK)
  • Mediengestalter/-in Digital und Print (IHK)
  • Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen (IHK)
  • Kaufmann/-frau für Büromanagement (IHK/HWK)
  • Technischer Produktdesigner (IHK)
  • Kaufmann/-frau im E-Commerce (IHK)
  • Immobilienkaufmann/-frau (IHK)

Gründe für eine Umschulung

Nicht nur die Arbeitsmenge, die so mancher Job mit sich bringt, bewirkt den Wunsch nach einer Umschulung spätestens dann, wenn auch das Kind noch ein wenig Zeit am Tage zugestanden bekommen soll.

Auch feste Arbeitszeiten, die seitens des Arbeitgebers vorgegeben werden und nicht verhandelbar sind, lassen viele Eltern von ihrer bisherigen Arbeitsstelle oder sogar von ihrem Job zurücktreten.

Vor allem Frauen suchen dann häufig nach einer neuen Perspektive, während Männer mit Umschulungen der Kinder wegen noch zurückhaltender sind. Doch auch sie möchten mitunter neue Strategien für den beruflichen Wechsel entwickeln und suchen nach Alternativen zu ihrem bisherigen Job.

Dies kann für den Arbeitgeber von großem Nachteil sein, wenn es sich bei den betreffenden Eltern um hoch qualifizierte Fachkräfte handelt. Ihre Stelle können nicht ohne Weiteres neu besetzt werden, daher tun Arbeitgeber gut daran, mögliche Kompromisse anzubieten.

Um mit einer Umschulung Kind und Karriere vereinbaren zu können, kommt es auf die passende Jobwahl an. ( Foto: Adobe Stock- Zamrznuti tonovi_)

Um mit einer Umschulung Kind und Karriere vereinbaren zu können, kommt es auf die passende Jobwahl an. ( Foto: Adobe Stock- Zamrznuti tonovi_)

Umschulungen für Eltern: Diese Möglichkeiten gibt es

Grundsätzlich können Mütter und Väter jede beliebige Umschulung in allen Bereichen mitmachen. Problematisch wird diese freie Entscheidung nur, wenn sich durch die Umschulung keine verbesserte Jobaussicht ergibt. In diesem Fall steht zumindest die Förderfähigkeit der Umschulung auf der Kippe.

Die Art der Umschulung ist in jedem Fall davon abhängig, wie alt das Kind ist, das nebenher noch betreut werden muss. Eine Umschulung in Vollzeit ist nur möglich, wenn eine gute Kinderbetreuung gefunden wird und viele Eltern sind damit aber nicht glücklich. Immerhin geben sie ihr Kind auch dabei wieder aus den Händen und sehen es nur für kurze Zeit am Tage. Eine Umschulung in Teilzeit ist daher häufig die bessere Wahl.

Für viele Eltern sind Umschulungen interessant, die von zu Hause aus gemacht werden können, denn damit lassen sich die zu entwickelnde Karriere und die Kinder bereits in dieser Zeit bestens miteinander vereinbaren. Immerhin sind Teilzeit-Umschulungen meist immer noch mit 20 bis 30 Stunden zu veranschlagen.

Vor allem Frauen suchen dann häufig nach einer neuen Perspektive, während Männer mit Umschulungen der Kinder wegen noch zurückhaltender sind. ( Foto: Adobe Stock-rh2010)

Vor allem Frauen suchen dann häufig nach einer neuen Perspektive, während Männer mit Umschulungen der Kinder wegen noch zurückhaltender sind. ( Foto: Adobe Stock-rh2010)


Die Voraussetzungen für eine Umschulung

Viele Anbieter für Umschulungen setzen eine abgeschlossene Ausbildung voraus. Diese ermöglicht den Ausbau des vorhandenen Wissens, sodass in der kurzen Zeit, die eine solche Umschulung dauert, das nötige Wissen zur Ausübung des Jobs erworben werden kann. Alternativ zur Ausbildung kann bei vielen Anbietern auch die nötige Berufserfahrung als Voraussetzung genügen, die Einzelheiten müssen im Detail geklärt und individuell nachgewiesen werden.

Soll eine finanzielle Förderung in Anspruch genommen werden, muss mithilfe eines Gutachtens nachgewiesen werden, dass ein Wiedereinstieg im bisherigen Job nicht möglich ist oder dass die bisherige Stelle von Kürzungen oder Streichungen betroffen sein wird. Die Umschulung muss dann dazu geeignet sein, die Chancen auf Wiedereingliederung oder Weiterbeschäftigung im Beruf zu erhöhen.

Meist wird für eine Förderung der Umschulung eine kostenlose Erstberatung angeboten. Doch nicht nur zur Förderung, wichtige Informationen werden hier nämlich auch zu späteren Jobchancen und der Vereinbarung des gewählten Berufs mit der Familie gegeben.

So verläuft eine Umschulung

Im Rahmen der Umschulung steht sowohl eine theoretische als auch eine praktische Ausbildung an. Damit unterscheidet sich die Umschulung kaum von einer normalen Ausbildung, die ebenfalls dual abläuft. Die Theorieinhalte werden meist über Kurse gelehrt, hier nehmen zugelassene Ausbilder teil. Es handelt sich bei einer solchen Maßnahme somit um eine tatsächlich berufsqualifizierende Maßnahme. Die Praxis wird in echten Unternehmen gestaltet oder kann in Übungsfirmen stattfinden.

Sie muss auf jeden Fall immer dabei sein, das gilt sowohl für Teilzeit- als auch für Vollzeitumschulungen. Die Vollzeitumschulung ist in der Regel auf zwei Jahre angelegt, kann bei Bedarf und entsprechenden Vorkenntnissen aber auch verkürzt werden. Die Teilzeitumschulung dauert entsprechend länger.

Am Ende der Maßnahme steht eine Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer, die bei Bestehen dafür sorgt, dass der Umschüler oder die Umschülerin das begehrte Zeugnis erhält und ins Berufsleben entlassen werden kann.

Tipps für die Umschulung mit Kindern

Auch wenn es darum geht, mit der Umschulung die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu vereinen, so stellt sich doch schon während der Maßnahme die Frage nach der Vereinbarkeit: Auch die Umschulung kostet Zeit und beim Lernen brauchen auch Eltern Ruhe. Es ist daher sinnvoll, lieber auf eine längere Umschulungsdauer zu setzen und statt der Vollzeit- die Teilzeitmaßnahme zu wählen. Damit wird das Vorhaben deutlich weniger stressig und es sind weniger Lerninhalte umzusetzen.

Sinnvoll ist es zudem, eine Umschulung zu suchen, die zumindest teilweise von zu Hause aus gemacht werden kann. Damit ist es auch möglich, schon in der Elternzeit zu starten.

Für die Zeit des Lernens sollte generell eine Kinderbetreuung organisiert werden, was über Großeltern, Tagesmutter oder eine teilweise Unterbringung in der Kita möglich ist. Lernphasen sollten dann eingeschoben werden, wenn das Kind schläft, damit die nötige Ruhe zum Lernen gegeben ist.

Grundsätzlich können Mütter und Väter jede beliebige Umschulung in allen Bereichen mitmachen. ( Foto: Adobe Stock- dusanpetkovic1)

Grundsätzlich können Mütter und Väter jede beliebige Umschulung in allen Bereichen mitmachen. ( Foto: Adobe Stock- dusanpetkovic1)

Hier noch einmal die besten Tipps für Eltern, die eine Umschulung absolvieren wollen, im Überblick:

  • passendes Angebot wählen
  • lieber auf Teilzeit als auf Vollzeit setzen
  • besser von zu Hause aus lernen
  • Ruhezeiten des Kindes zum Lernen nutzen
  • Lernprogramm mit dem Tagesplan des Kindes abstimmen
  • durch Kinderbetreuung Zeit zum Lernen bekommen

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