Die Wäscheberge türmen sich, das Geschirr steht noch ungespült auf dem Esstisch und das Baby schreit. Den Haushalt und ein Kleinkind unter einen Hut zu bekommen, ist für viele Mütter und Väter eine echte Herausforderung und vor allem ein Nervenjob.
Damit das drohende Haushaltschaos nicht überhandnimmt und die Nerven am Ende gänzlich blank liegen, sollten sich die Eltern einige Ratschläge zu Herzen nehmen. Perfektionswahn ist ab jetzt nicht mehr angebracht. Ein Haushalt mit Kindern ist nun mal nicht so leicht zu organisieren wie ein reiner Erwachsenenhaushalt. Die eigenen Ansprüche sollten daher etwas heruntergeschraubt werden. Außerdem: Sollte jemand seine Hilfe bei irgendwelchen Haushaltsarbeiten anbieten, darf diese gerne angenommen werden.
• Hilfreiche Gerätschaften bei der Haushaltsarbeit
Die richtige Grundausstattung kann beim Haushalt schon viel entlasten. Sobald ein Kind im Haushalt ist, sollte, falls noch nicht vorhanden, über den Erwerb einer Spülmaschine nachgedacht werden. Abgesehen davon, dass diese heutzutage weniger Energie und Wasser verbraucht, als es beim Spülen mit der Hand der Fall ist, wird dadurch jede Menge Zeit gespart. Spätestens, wenn das Kind etwas größer ist und selber ständig Teller und Besteck schmutzig macht, werden die Eltern den Wert einer Spülmaschine schätzen lernen.
Noch wichtiger ist jedoch eine Waschmaschine. Gerade Kleinkinder müssen manchmal mehrmals täglich umgezogen werden und erzeugen so einen schnell wachsenden Wäscheberg. So kommt genügend zusammen, dass alle ein bis zwei Tage ein Waschgang nötig wird. Daher heißt es hier: Bei dem Gerät zum Wäschewaschen unbedingt auf die Qualität achten. Ein paar Tage ohne Waschmaschine lösen schnell ein Chaos aus. Ein zuverlässiges Gerät ist hier der beste Freund und Helfer, den sich die Eltern im Haushalt wünschen können.
In einigen Fällen fallen auch Bügelarbeiten an. Auch wenn hier die Ansprüche reduziert werden sollten, bei Hemden und Hosen für den Bürojob muss dennoch häufig auf das gute alte Bügeleisen zurückgegriffen werden. Je nach Menge der bügelbedürftigen Wäsche lohnt sich da die Anschaffung einer Dampfbügelstation. Diese lassen die Wäsche in der Regel schneller und effektiver bearbeiten, wodurch nochmal einiges an Zeit gespart werden kann.
Video: Haushalt mit Kindern | Neuer Alltag im Haus | gabelschereblog
• Kinderbetreuung sichern
Ebenso ist die Kinderbetreuung ein wichtiger Punkt. Auch, wenn einige Dinge im Haushalt gemacht werden können, während das Kind schläft – immer wird es nicht schlafen, bis die ganze Arbeit getan ist. Somit müssen Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden, die die Aufmerksamkeit des Kindes fesseln, damit noch möglichst viel im Haushalt erledigt werden kann.
In einigen Fällen stellen Laufställe eine gute Möglichkeit dar. Kinder können sich dort mit ihren Spielsachen selber beschäftigen und lassen den Eltern so etwas mehr Zeit für andere Dinge. Steht ein kompletter Hausputz an, kann es sinnvoll sein, eine Nanny zu engagieren, die sich in der Zeit, in der geputzt wird, mit dem Kind beschäftigt. So kann relativ stressfrei ein Großteil der Arbeit im Haushalt geschafft werden.
Ebenso sollte frühzeitig eine Kinderbetreuung im Kindergarten oder Krippenplatz organisiert werden. So können Eltern die Zeit, die die Kinder in der Einrichtung sind, nutzen.
• Prioritäten setzen
Wichtig ist es, bei der Arbeit im Haushalt Prioritäten zu setzten. Arbeitsflächen, Spüle und Esstisch sind Flächen, die regelmäßig benutzt werden. Diese sollten daher auf der Prioritätenliste weiter oben stehen und regelmäßig aufgeräumt und gereinigt werden. Ebenso sollte der Inhalt des Kühlschranks regelmäßig im Blick gehalten werden, damit keine Lebensmittel vergessen werden und anfangen zu schimmeln. Auch sollte der Müll regelmäßig geleert werden.
Eventuell ist die Reinigung des Kühlschranks oder die regelmäßige Reinigung der Bodenfläche noch auf einer der oberen Positionen der Prioritätenliste zu setzen. Weniger wichtig ist oftmals, wenn noch etwas Staub im Bücherregal liegt oder die Fenster nicht komplett streifenfrei sind.
• Jeden Tag putzen?
Die meisten Personen kennen das Phänomen: Sobald man mit dem Putzen der Wohnung fertig ist, kann wieder von vorne begonnen werden – und wer will, findet fast immer etwas zum Putzen. Doch mit Kind ist weniger Zeit vorhanden und neben dem Putzen gibt es im Haushalt noch andere Dinge zu erledigen. Daher sollte sich beim Putzen auf einige Tage in der Woche beschränkt werden. Je nach Größe der Wohnung reicht es meist aus, ein bis zwei Tage dafür in der Woche einzuplanen.
Um beim Putzen dann dennoch Zeit zu sparen, sollte sich an einige Grundregeln gehalten werden, die vermeiden, dass Arbeit doppelt gemacht wird. So kann es hilfreich sein, von oben nach unten zu arbeiten. Also erst die Arbeitsflächen wischen und dann die Böden. Außerdem ist es sinnvoll, immer erst zu saugen, bevor gewischt wird.
Video: Organisiere deinen Mami – Alltag | Organize MOM HACKS | mamiblock
• Einkäufe organisieren
Zum Führen eines Haushalts gehören auch die regelmäßigen Einkäufe. Diese sollten idealerweise auf Zeiten gelegt werden, in denen das Kind im Kindergarten oder der Kinderkrippe ist. Alternativ kann dies auch an einem Tag erledigt werden, an dem eine Nanny organisiert ist. Natürlich kann das Kind auch einfach mit in den Laden genommen werden. Immerhin bietet dies auch Abwechslung für den Alltag des Kindes.
Wem Einkaufen oder das Schleppen zu stressig ist, der sollte darüber nachdenken, ob es nicht auch Bringdienste gibt, die einen beim Einkauf unterstützen. Gerade in Großstädten bieten immer mehr Händler diese Option an. So kann online die Bestellung getätigt werden und wenig später werden die Sachen vom Bringdienst geliefert. Dies kann unter Umständen einiges an Zeit einsparen, die wiederum an anderer Stelle genutzt werden kann.
• Vorräte anlegen
Ebenso hilfreich und nützlich ist eine ordentliche Haushaltsführung beim Anlegen von Vorräten. Ist immer ein ausreichender Vorrat der wichtigsten Dinge vorhanden, kommt niemand plötzlich in die Bredouille, noch ganz schnell etwas organisieren zu müssen. Grundsätzlich können Dinge, die nicht schlecht werden können, wie zum Beispiel Taschentücher oder Klopapier, recht leicht auf Vorrat gekauft werden. Wenn eine Packung angebrochen ist, sollte immer noch mindestens eine weitere in Reserve sein.
Auch bei den Lebensmitteln können von den haltbaren Produkten wie Nudeln oder Konserven immer einige mehr als Reserve geholt werden. Solche Vorräte können vor allem dann nützlich sein, falls der geplante Einkauf weil das Kind krank geworden ist aufgrund eines plötzlichen Arztbesuchs nicht möglich ist, oder eine sonstige unvorhergesehene Situation eintritt.
Aber auch was das Zubereiten der Speisen angeht, können kleinere Vorräte für die nächsten Tage angelegt werden. Entweder es wird einfach die doppelte Menge gekocht und man hat sich dann damit das Kochen am nächsten Tag gespart, oder es wird eine noch größere Menge zubereitet und portioniert weggefroren.
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• Aufgabenteilung im Haushalt
Ein weiterer Aspekt, der für weniger Stress bei der Haushaltsarbeit sorgt, ist die gezielte Aufgabenteilung. Hängt der komplette Haushalt an einer Person, ist das für die Person ungleich anstrengender, als wenn sie von weiteren Personen unterstützt wird.
Somit ist es hilfreich, mit seinem Partner klare Absprechen zu treffen, um anfallenden Aufgaben zu verteilen und das dauerhaft. Ob es dabei um das Gießen der Wohnungspflanzen geht, den Müll „runterzutragen“, einzukaufen oder andere Dinge, muss jeder für sich regeln. Sind schon ältere Kinder im Haushalt vorhanden, können auch diese mit in die Haushaltsarbeit eingeplant werden.
Wichtig ist auch, eine zeitliche Komponente zu definieren, damit keine Missverständnisse aufkommen. Wenn der Partner erst dann einkaufen geht, wenn er dazu Zeit findet, aber die Dinge schon viel eher benötigt werden, trägt dies nicht zur Entlastung der Haushaltsführung bei.
Manchmal lohnt es sich, auch im Umfeld nach einer Unterstützung im Haushalt zu suchen. So erklärt sich bestimmt ein netter Nachbar das ein oder andere Mal dazu bereit, beim Einkaufen ein paar Dinge mitzubesorgen oder die Schwiegermutter findet Zeit, sich mit dem Kind zu beschäftigen, während eine Putzaktion ansteht. Delegieren kann somit helfen, den Stress bei der Vereinbarkeit von Kind und Haushaltsführung zu reduzieren.
BIldnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Evgeny Atamanenko-#01: Andrey_Popov-#02: Elnur-#03: Andrey_PopovDarryl Brooks