Der finnische Sänger Ville Valo reißt mit seiner Band HIM nicht nur die Jugendlichen vom Hocker. Auch die älteren Semester begeistern sich für die rockige Music. Mit seiner Ausstrahlung bringt der Frontmann auch noch mit Mitte dreißig ein rebellisches Lebensgefühl rüber, was die Interviews beweisen.
Metal Rock mit Love: Songs für jede Altersgruppe
Die Interviews mit dem Sänger Ville Valo laufen entspannt ab, ohne viel Marketing für das neue Album oder die Touren. Im Vordergrund stehen die Themen, die den langhaarigen Rocker beschäftigen: das Leben selbst, die Liebe und natürlich das Rebellentum, dem sich keiner entziehen kann.
Die finnische Band HIM wirkt trotz der Fokussierung auf Valo wie ein echtes Team, auch wenn die anderen Musiker eher zurückhaltend sind. Bekannt wurde HIM unter anderem durch den Song „Join Me“, der in dem Thriller „13th Floor“ für Gänsehaut sorgte. Für mehrere Wochen hielt sich das Album auf den vorderen Plätzen der Charts.
Hier und auch bei den anderen Songs geht es immer wieder um den Tod und um Liebe, um Sünde und Vergänglichkeit. Die oft morbiden Themen sind für die jungen Zuhörer etwas Besonderes und kommen auch bei den etwas älteren Fans gut an.
Die Entwicklung von Ville Valo und HIM
Der Sänger, der 1976 in Helsinki geboren wurde, begeisterte sich schon als Kind für die Musik. Er lernte Gitarre, E-Bass, Keyboard und auch Schlagzeug spielen und machte bei mehreren Schulbands mit. Später interessierte sich der junge Valo für Punk und knüpfte Kontakte zu Leuten aus dem Musikgeschäft. Als er 15 war, hörte er mit der Schule auf, und entschied sich stattdessen für die Laufbahn eines Musikers.
Mit der Band „His Infernal Majesty“, gegründet 1991, hatte der Songwriter und Musiker seine wichtigsten Erfolge. Allerdings gab es aufgrund des satanistischen Anklangs des Bandnamens Probleme, sodass der Name offiziell zu HIM verändert wurde.
Die dunkle Kleidung, die langen Haare und der manchmal depressive Ton der Songs sind charakteristisch für die Music Band aus Finnland, die Ville Valo als Sänger anführt. Inzwischen ist HIM in ganz Europa bekannt. Ville Valo zeigt sich im Interview gerne humorvoll, doch die Songs selbst nimmt er ernst. Music und Love sind nicht seine einzigen „Fachgebiete“, auch andere Dinge beschäftigen ihn. Ohne sich in die Klischees der Unangepasstheit einzufügen, redet er bei den Interviews über viele Themen, von sozialer Ungerechtigkeit bis hin zum Schachspiel, seinem großen Hobby.
Schon kurz nach den erfolgreichen Konzerten, bei denen die Mädchen vor Begeisterung kreischen, geht es wieder darum, das kommende Album aufzunehmen. Hier ist die Band sehr aktiv und braucht offensichtlich nicht viele Ruhepausen, bis die News das nächste Album ansagen. Nach der Präsentation des dritten Werks „Deep Shadows and Brilliant Highlights“ im Jahr 2001 gönnte sich die Band erstmals eine längere Ruhezeit, die jedoch vor allem dazu genutzt wurde, kreativ zu sein.
2010 brachten die Finnen das Album „Screamworks – Love in Theory and Practice“ heraus, bei dem die Songs von Schreien durchsetzt sind: Das ist die Stimme von Ville Valo, die dem Sound eine spannende Note hinzufügt. Auch bei den anderen Werken wird deutlich, wie vielseitig HIM ist. Die Kombination von melancholischen Texten mit teilweise harten Metal Beats ist unverwechselbar.
Ville Valo ist nicht nur mit HIM zu hören, sondern auch bei diversen Soloprojekten. Eins der bekanntesten Lieder der vergangenen Jahre ist „Summer Wine“, das er zusammen mit Natalia Avelon singt.
Video: Ville Valo & Natalia Avelon – Summer Wine Official Video HD
Die typischen Laster in der Music Szene
Nicht nur in einem Interview kommt die Frage nach Alkohol immer wieder hoch, oft ausgelöst durch News, die über gewisse Probleme berichten. Valo geht ehrlich darauf ein und sagt, dass er über vier Jahre lang keinen Schluck getrunken hat. In anderen Phasen kann er jedoch nicht widerstehen und gibt sich dem Rausch hin. Diese Neigung hängt seiner Meinung nach mit der Melancholie der Skandinavier zusammen. Genau hier liegt sicherlich auch die Basis für seine musikalische Kreativität.
Mit dem Rauchen kann der Sänger ebenfalls nicht aufhören. Es helfe ihm gegen Stress, sagt er. Gleichzeitig ist das Singen für ihn mehr als nur eine Methode, Geld zu verdienen. Er möchte seine Gefühle auf eine besondere Art ausdrücken, denn im normalen Leben hat er Schwierigkeiten damit. Deshalb hat sich der Finne sozusagen die Rock Music als parallele Ebene erschaffen.
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