Nachdem die Bayerische Kurzohrmaus seit 1962 als verschollen galt, wurde sie durch gezielte Untersuchungen im Alpenraum wiederentdeckt. DNA-Analysen bestätigten eindeutig die Identität dieser extrem seltenen Säugetierart. Dieses erfreuliche Ergebnis ist das Produkt intensiver Nachforschungen, einer engen Zusammenarbeit mit angesehenen Experten und Expertinnen sowie dem Einsatz speziell entwickelter Wildkameras, die maßgeblich zur Aufspürung dieser faszinierenden Art beitrugen.
Durchbruch im Artenschutz: Verschollene Kurzohrmaus wiederentdeckt durch Wildkameras
Die Bayerische Kurzohrmaus, die seit 1962 als verschollen galt, wurde weltweit zu einer seltenen Rarität. Lediglich ein kleines Restvorkommen in Tirol, nahe des Achensees, war bekannt. Seit 2011 führte das Bayerische Landesamt für Umwelt intensive Nachforschungen durch, um diese verschwundene Art auch in Bayern wiederzufinden. In Workshops mit dem Entdecker der Art, Dr. Claus König, und anderen Experten wurden Nachweismethoden diskutiert und weiterentwickelt. Schließlich ermöglichte der Einsatz von speziell entwickelten Wildkameras den Durchbruch.
Die Wildkameras wurden gezielt in potenziellen Lebensräumen platziert und dokumentierten eine große Anzahl von Bildern, auf denen wandernde Nagetiere zu sehen waren. Besonders bemerkenswert war die hohe Anzahl von Aufnahmen potenzieller Bayerischer Kurzohrmäuse aus dem Sommer 2023 bei Mittenwald. Nachfolgend gelang es, eine dieser seltenen Kurzohrmäuse mithilfe von Lebendfallen zu fangen. Die Bestätigung der Art erfolgte durch eine DNA-Analyse, bei der Kotproben des gefangenen Tieres untersucht wurden. Die DNA stimmte mit der eines Exemplars überein, das Claus König 1962 in der Bayerischen Staatssammlung hinterlegt hatte.
Die derzeitigen Untersuchungen fokussieren sich auf die Ermittlung der genauen Verbreitung dieses Vorkommens, die Entdeckung weiterer Vorkommen, die Abschätzung der Populationsgröße und die Identifizierung möglicher Gefährdungsfaktoren. Ein Filmteam von ARTE und des Bayerischen Rundfunks begleitet die intensive Suche, um dieses außergewöhnliche Ereignis zu dokumentieren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die erneute Entdeckung der Bayerischen Kurzohrmaus ist ein bedeutendes Ereignis für den Artenschutz. Sie verdeutlicht, dass gezielte Untersuchungen und intensive Nachforschungen zur Wiederentdeckung seltener Tierarten und somit zum Schutz dieser Arten beitragen können. Die Zusammenarbeit mit Experten und der Einsatz moderner Technologien wie Wildkameras ermöglichen es, auch schwer fassbare Arten aufzuspüren. Die Dokumentation des ARTE und des Bayerischen Rundfunks wird dazu beitragen, das Bewusstsein für den Schutz gefährdeter Tierarten zu stärken und die Bedeutung ihrer Erhaltung hervorzuheben.